Lamm Gottes: Restauratoren über die Schulter geschaut

Seit Oktober 2012 wird der Altar „Die Anbetung des Lamm Gottes“ der Brüder Van Eyck im Museum für Schöne Künste in Gent restauriert. Die Restaurierung wird rund fünf Jahre in Anspruch nehmen und das Besondere dabei ist, dass die Besucher des Museums den Restauratoren bei ihrer Arbeit zuschauen können.

Ein Raum des Museums für Schöne Künste in Gent ist durch eine Glaswand vom Rest der begehbaren Räume abgetrennt worden.

In diesem Raum arbeiten die Restauratoren des Königlichen Instituts für das Kunsterbe KIK aus Brüssel an der dringend notwendigen Restaurierung des historisch und künstlerisch wertvollen Prunkstücks „Die Anbetung des Lamm Gottes“.

Besucher des Museums können einen Blick auf diese Arbeiten werfen.

Dabei können sie z.B. beobachten, wie diese Fachleute die verschiedenen Teile des Polyptichons mit einer Art hygienische Wattebäuschchen Quadratzentimeter für Quadratzentimeter die Patina von den Farben abstreifen.

Das Lamm Gottes an sich bleibt in der Sint-Baafs-Kathedrale in Gent weiter zugänglich.

Dabei fehlen lediglich die Teile, die gerade im Museum für Schöne Künste bearbeitet werden. Doch neben der Möglichkeit, bei der Restaurierung zuschauen zu können, bietet sich eine weitere Möglichkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen:

Das ostflämische Provinziale Kulturzentrum Caermerskloster in Gent verdeutlicht die Thematik der Restaurierung des „Lamm Gottes“ über eine Ausstellung und über verschiedene Einzelinitiativen.

Infos:

Museum für Schöne Künste Gent
Fernand Scribedreef 1, Citadelpark, 9000 Gent
www.mskgent.be

Sint-Baafs-Karthedrale Gent
Hoofdkerkstraat 1, 9000 Gent
http://users.skynet.be/sintbaafskathedraal-gent

Provinciaal Cultuurcentrum Caermersklooster
Vrouwebroersstraat 6 (Patershol), 9000 Gent
www.caermersklooster.be

Die Anbetung des Lamm Gottes

Dieses beeindruckende Altarbild wurde im Jahr 1432 von den Brüdern van Eyck geschaffen. Es ist der Höhepunkt des Schaffens der so genannten Flämischen Primitiven und ein Meilenstein der Kunstgeschichte.

Das Polyptychon hat den Bildersturm überlebt, ist unter Napoleon in französische Hände gefallen und wurde im Zweiten Weltkrieg vom nationalsozialistischen Deutschland als Eigentum eingefordert.

Und dennoch hängt es heute - und dies bereits seit über fünfzig Jahren - friedlich dort, wo es hingehört: In der Sankt Bavo-Kathedrale in Gent. Freilich immer noch mit einer Reproduktion des 1934 gestohlenen Gemäldes der ‘Gerechten Richter’, das bis heute verschollen bleibt und schon jede Menge Verschwörungstheoretiker auf den Plan gerufen hat.

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