Handelsmissionen bald Ländersache?

Flanderns Landeschef Kris Peeters (CD&V) und der wallonische Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Jean-Claude Marcourt (PS) können sich vorstellen, die belgischen Handelsmissionen im Ausland bald selbst zu organisieren und durchzuführen.
Kronprinz Filip leitet den Besuch in Vietnam

Flanderns Ministerpräsident Kris Peeters (CD&V) nimmt gemeinsam mit dem wallonischen Regionalminister Jean-Claude Marcourt und dem Wirtschaftsminister der Region Brüssel-Hauptstadt, Benoît Cerexhe (CDH) an der belgischen Handelsmission in Vietnam teil.

Geleitet wird die belgische Delegation aus Vertreter von Politik und Wirtschaft vom belgischen Kronprinzenpaar Filip und Mathilde.

Allerdings ist der flämische Landeschef nicht mehr unbedingt von solchen Unternehmungen überzeugt, denn gegenüber der flämischen Tageszeitung De Morgen ließ Peeters erkennen, dass man einen deutlich anderen Focus auf solche Missionen lege:

"Wir organisieren spezifische Missionen mit einem deutlichen Focus, denn ich bin davon überzeugt, dass wir eine andere Arbeitsweise benötigen. Mit 200 oder 300 Personen unterwegs zu sein, ist nicht evident. Ich erkenne, dass dies einen zusätzlichen Wert hat, doch persönlich halte ich Missionen mit einer deutlicheren Umschreibung für effizienter.“

Flandern organisierte unlängst eigene Wirtschafts- und Handelsmissionen nach Libyen und Myanmar.

Walloniens Vize-Ministerpräsident und Landeswirtschaftsminister Jean-Claude Marcourt (PS), einer der wenigen offen überzeugten Regionalisten im frankophonen Belgien, kann sich vorstellen, gemeinsam mit Flandern eigene Handelsreisen zu veranstalten: "Zwischen uns herrscht keine Rivalität, sondern höchstens eine gesunde und erwachsene Konkurrenz.“

Brüssels regionaler Wirtschaftsminister Benoît Cerexhe (CDH) ist hingegen weiter davon überzeugt, dass die nationalen Missionen unerlässlich bleiben, denn Prinz Filip öffne im Ausland viele Türen.

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