Flämischer Botschafter für die Wallonie?

Jan Peumans (N-VA - Foto), der Vorsitzende des flämischen Landesparlaments, hat in seiner Ansprache zum flämischen Feiertag Freund und Feind damit überrascht, als er für einen Botschafter seines Bundeslandes in der wallonischen Landeshauptstadt Namur plädierte.

In seiner Ansprache zum flämischen Feiertag überraschte der flämische Parlamentspräsident Jan Peumans seine Zuhörer am 11. Juni im Rathaus von Brüssel mit seinem Ausdruck der Bewunderung für die Wirtschaftspolitik in der Wallonie, bzw. für die Art und Weise, wie die Wirtschaft im frankophonen Bundesland gefördert werde.

Zur Krönung seiner Rede warf er die Idee auf, eine ständige Vertretung Flanderns in der wallonischen Landeshauptstadt Namur einzurichten, damit man auf Landesebene direkter politisch und wirtschaftlich zusammenarbeiten könne. Flandern habe Vertretungen überall in der Welt, so der flämische Nationaldemokrat Peumans, warum also nicht auch in Wallonien.

Mit so viel Wallonie, wie am flämischen Feiertag, hatte Peumans eigentlich noch nie aufgewartet und dementsprechend zurückhaltend wurden seine Ausführungen kommentiert. Quer durch die flämische Parteienlandschaft stellte man sich die Frage, warum Peumans seine Rede derart auf die Wallonie fokussiert habe. Es sei doch schließlich flämischer Feiertag, hieß es am Mittwoch in Brüssel. Die belgische und europäische Hauptstadt ist ja auch die flämische Landeshauptstadt.

Besonders reserviert reagierten die beiden Ministerpräsidenten Flanderns und der Wallonie, Kris Peeters (CD&V) und Rudy Demotte (PS) auf die Idee Peumans‘. Dieser verstand im Nachhinein nicht, warum man seine Ansprache derart auseinander nahm. Der rüstige Limburger kündigte an, im kommenden Jahr Europa zentral in seine Ansprache zum 11. Juli einbauen zu wollen. Und im vergangenen Jahr habe er schließlich auch über Brüssel als Hauptstadt und Region referiert.

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