Auch das noch! Fahrverbot für Fyra

Die Fyra-Schnellzüge, die seit Anfang Dezember 2012 die belgische Hauptstadt Brüssel mit Amsterdam verbinden, dürfen aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf dem belgischen Streckennetz fahren. Der italienische Konstrukteur entsendet jetzt 30 Techniker in die Niederlande.

Der DSIE hat mit sofortiger Wirkung jegliche kommerzielle Fahrten mit den Fyra-Zügen untersagt. Der Dienst für Sicherheit und Interoperabilität der Eisenbahnen ist die höchste Sicherheitsinstanz der belgischen Eisenbahnen.

Die Hochgeschwindigkeitszüge dürfen erst wieder in Belgien fahren, wenn die NMBS/SNCB belegen kann, dass sie auf allen Ebenen technisch in Ordnung sind. Offenbar hat das DVIS bei den Fyra-Zügen Mängel an den Drehgestellen festgestellt.

Die Bahn darf auf dem belgischen Gleisnetz nur Testfahrten durchführen, von denen einige offenbar bereits am Freitag absolviert wurden.

Die belgische Bahn hatte am Donnerstag gleich drei Fyra-Züge aus dem Betrieb genommen, nach dem sie technische Probleme durch Eis auf den Schienen aufwiesen.

Enttäuschung

Der belgische Fahrgastverband TTB (ZugTramBus) reagierte unmittelbar auf diese Meldung und gab an, der Fyra sei nun endgültig „im Eis eingebrochen“. TTB fordert, dass die betroffenen Reisenden zu normalen Tarifen in die Züge der Konkurrenzgesellschaft Thalys umsteigen dürfen und der Verband verlangt die Wiedereinsetzung der aus dem Fahrplan zu Gunsten des Fyra gestrichenen Benelux-Züge (die alte und beliebte InterCity-Verbindung zwischen Brüssel und Amsterdam über Mechelen und Den Haag).

Inzwischen reagierte sogar der flämische Fremdenverkehrsverband Tourisme Vlaanderen auf die Fyra-Pleite und gab an, dass diese Bahnverbindung dem Image des belgischen Bundeslandes und Brüssels schade.

30 Techniker aus Italien als Rettung?

Der italienische Konstrukteur hat 30 Techniker in die Niederlande entsandt, um die Probleme zu lösen. Die niederländische Bahn hat 16 Fyra-Züge bestellt, von denen die Hälfte bereits geliefert wurde.

Die Belgische Bahn wartet noch auf die von ihr bestellten drei Fyra-Züge.

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