EU plant Aufkauf von Obst und Gemüse

Angesichts des russischen Importstopps für Lebensmittel will Brüssel europäischen Bauern mit Interventionskäufen helfen. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos kündigte Aufkäufe mehrerer leicht verderblicher Frucht- und Gemüsesorten an.

Bei einem vorhergehenden Treffen mit Vertretern der EU-Staaten hatten mehrere Teilnehmer Schwierigkeiten beim Absatz von Tomaten, Gurken, Pilzen, Paprika und Karfiol angekündigt, erläuterte Ciolos’ Sprecher.

Bei welchen Sorten Brüssel genau in den Markt eingreifen werde, will die EU-Kommission über das Wochenende prüfen. Anfang nächster Woche will Ciolos Details mitteilen. Die Auswirkungen des russischen Verbots spüren nach EU-Angaben vor allem jene Erzeuger, für die die Erntesaison bereits begonnen hat.

Mehr Obst essen!

In Belgien ist vor allem die Obstbranche betroffen, weil hier gerade die Birnenernte begonnen hat. Deshalb werden hier die Kunden aufgefordert, nach dem Importstopp der Russen mehr im Inland angebaute Früchte essen.

Die Verkäufe haben sich seitdem verdoppelt, berichtet die Limburg Fruitveiling. „Die Twitter-Aktion letzte Woche wurde gestartet, um die belgischen Erzeuger zu unterstützen und hat ihr Ziel erreicht“, wurde die Werbedirektorin der Auktion Limburg Fruitveiling, Petra Wautraets, zitiert.

Die Supermärkte bestätigen die hohe Nachfrage nach Birnen, die sich in einigen Fällen verdreifacht hat, zitierte „Vilt“ einen Bericht von „Het Belang van Limburg“. Die Belgier essen seit dem Boykott von russischen Importen zweimal so viele Birnen wie zuvor. Eine Twitter-Kampagne mit Fotos von Birnen essenden Landsleuten zeigte hier offenbar Wirkung.

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